Etwas Ingwertee mit Zitrone
Samstag vor
zwei Wochen (ja ich habe das Blogschreiben etwas vernachlässigt) habe ich mich
sogar mal am Wochenende auf den Weg zu HUYSLINCI gemacht. Daher hat mein Wecker
dann schon um 6 Uhr geklingelt, sodass ich mich rechtzeitig mit den
Brassband-Mitgliedern treffen konnte.
Ein Kollege,
der für die Brassband zuständig ist, hatte mich ein paar Tage zuvor überredet, sie
zu einer Veranstaltung, wo sie einen Auftritt hatten, zu begleiten.
An der
Nkumba-University fand nämlich die Zeugnisverleihung statt und die Brassband
hat diese mit Musik eröffnet und auch am Ende wieder abgeschlossen.
Es war schön
die Band einmal in voller Montur und in Aktion zu erleben. Zu einer so
festlichen Veranstaltung haben sie auch besondere Anzüge und solche Hüte, wie
man sie vielleicht aus amerikanischen Filmen kennt, getragen. Dennoch zog sich
die Feier eine ganze Weile und es war wieder einmal etwas schwierig Anschluss
zu finden bei den anderen aufgrund der Sprache und ich persönlich hatte auch
nicht besonders viel zu tun außer etwas beim Sachen tragen zu helfen.
Ich war dann
also froh als ich halb 4 hungrig und müde (6 Uhr am Wochenende ist nicht meine
Zeit!!) endlich wieder zu Hause ankam, um ein paar selbstgeerntete Greens (das
Produkt unserer Gartenarbeit) mit Matooke zu essen und mich dann nochmal kurz
hinzulegen.
Der Sonntag
musste dann ja zum Putzen und Wäsche Waschen wieder produktiv genutzt werden.
Als ich
Montag nach der Arbeit nach Hause kam, hat mich diesmal meine älteste
Gastschwester überrascht, die plötzlich in der Tür stand, da sie Zahnschmerzen
hatte und deswegen zum Arzt musste. Damit war jetzt jedes meiner
Gastgeschwister, doch auch während der Schulzeit nochmal zu Hause, womit ich
nicht gerechnet hätte, was aber auch sehr schön war, da ich doch etwas traurig
war, als Ende September alle weg waren.
Der Tag
hatte sich nur leider nicht ganz so schön weiterentwickelt, als ich meinen
letzten Blogbeitrag posten wollte, hat meine Computersoftware auf einmal
verrückt gespielt. Ich konnte schon die Stimme meines Vaters in meinem Kopf
hören: „Wenn du dann so weit weg bist, kann ich dir dann aber nicht gut
helfen!“ Aber nach einem fast einstündigen Telefonat ließ sich das ganze dann
zum Glück doch beheben, obwohl es zwischenzeitlich gar nicht gut aussah und
schon leicht die Panik in mir aufgestiegen ist. Ohne Computer wäre ich leicht
aufgeschmissen… Aber wir konnten ja eine
Lösung finden und mein Beitrag konnten für euch noch gepostet werden. Danke
Papa! :)
Mittwoch
stand dann das schon erwähnte Ereignis an, worauf sich alle die letzte Woche
schon vorbereitet haben: die „HUYSLINCI Partner School Competition“.
An diesem
Tag haben sich die ganzen Partnerschulen von HUYSLINCI getroffen, um
Sportwettkämpfe auszutragen. Die Jungs haben Fußball gespielt und die Mädchen Netball
(eine Sportart, die ich nicht kenne, die mich aber minimal an Basketball
erinnert hat).
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Die Jungs beim Fußballspielen |
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Die Mädchen beim Netball-Spielen (Alles was ich durchs Zuschauen verstanden habe ist, dass es darum geht wie bei Basketball oder beim Quidditch (*hihi) in diesen Ring zutreffen) |
Zuallererst
sind die Kinder aber mit der Brassband von dem Standort von HUYSLINCI zu dem
Sportplatz marschiert, wo alles stattfinden würde. Dabei hat die Band dann auch
wieder die ganze Zeit gespielt, wenn auch in etwas legererer Kleidung.
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Wie sich alle von HUYSLINCI aus auf den Weg gemacht haben |
Ich selbst
bin mit ein paar Kollegen vorgefahren, um noch ein paar Sachen vorzubereiten
und aufzubauen.
Außer den
Jungs beim Fußballspielen zuzuschauen und gleichzeitig ein Auge auf unsere
ganzen Wertsachen zu haben, war ich an diesem Tag wieder für Fotos
verantwortlich, habe mich um die Listen, wo jeder Schüler eingetragen werden
musste, gekümmert und habe die Ehrengäste begrüßt und sie in das Gästebuch
eintragen lassen. (Jede Organisation, Schule, etc. hat hier so ein Gästebuch,
wo sich die ganzen Besucher eintragen. Meine Kommentare stehen inzwischen auch
schon in genügend anderen Büchern)
Die ganzen
Spiele haben dann doch etwas länger gedauert, als geplant, weshalb es gar nicht
mehr zu dem Wettrennen zwischen uns HUYSLINCI-Mitarbeitern und den Lehrern kam,
wofür ich sogar extra in Sportsachen aufgetaucht bin und weshalb meine Kollegen
schon Wochen im Voraus auf mich eingeredet haben, dass sie unbedingt gewinnen
wollen und ich mich ja anstrengen solle.
Es war also
wirklich schade, dass das dann doch nicht stattfand, da ich ja auch so ein
Sportass bin ;)
So hat der
Tag nur mit einer Preisverleihung geendet und einen weiteren kurzen Auftritt
der Brassband. Als wir dann mit aufräumen fertig waren, war es dann sogar schon
dunkel und ich bekam ein schlechtes Gewissen, da ich meine Gastfamilie nicht
erreichen konnte und ich ihnen gesagt hatte, dass ich sicher zu Hause bin,
bevor es dunkel wird. Aber meine Kollegen haben sich auch wieder super um mich
gekümmert und haben sichergestellt, dass ich gut zu Hause ankomme.
Mittwoch kam
außerdem noch die Nachricht von Trina, dass Post aus Deutschland für mich kam,
welche ich am darauffolgenden Tag natürlich sofort fröhlich abgeholt habe. Leider
war Trina gerade nicht zu Hause, weshalb ich nur einen kleinen Plausch mit
ihren Kindern gehalten habe und etwas den Hund gestreichelt habe. (Ich glaub
der freut sich immer richtig, wenn wir Freiwilligen kommen. Zumindest wenn er
mich sieht, kommt er schon immer gleich auf mich zu, um seine
Streicheleinheiten abzuholen.)
Zu Hause
wurde mein Geburtstagspaket von meinen Eltern gleich ausgepackt und auch meine
Gastfamilie hat sich richtig über den Tee und den Kakao gefreut, der enthalten
war. <3
Donnerstag
und Freitag habe ich dann mal wieder ganz neue kulinarische Erfahrungen
gemacht. Ich habe etwas probiert, wovon ich wusste, dass es das hier gibt, ich
mir aber nicht sicher war, ob ich es wirklichen probieren möchte oder ob es
mich zu sehr ekelt… und zwar Grashüpfer.
Und ich bin
echt froh, dass ich es probiert habe. Die waren nämlich echt lecker, obwohl es
mir schwerfällt, den Geschmack zu beschreiben. Wenn ihr also je die Gelegenheit
habt, probiert es einfach selbst und bildet euch eine eigene Meinung (Philipp
mag sie zum Beispiel nicht).
Freitag
musste ich mich dann leider auch noch mal mit etwas weniger Erfreulichem
auseinandersetzen. Ich hatte noch einmal eine E-Mail bekommen, dass mein
zweiter Visumsantrag (ich konnte von Deutschland aus nur ein Visum für drei
Monate beantragen) vorläufig abgelehnt wurde und ich nochmal ein Dokument hochladen
soll (was ich übrigens schon hochgeladen hatte, aber dann habe ich es halt
nochmal gemacht). Das Ganze wird einfach etwas knapp und stresst uns gerade ein
bisschen.
Samstag
mussten wir uns dann wieder von Rebecca verabschieden, der es aber zum Glück
wieder gut ging. Sonst habe ich das Wochenende ruhig verbracht, -etwas
telefoniert, gewaschen (ihr wisst ja inzwischen was so läuft) - und merke auch
seit diesem, dass ich langsam eine Erkältung bekomme, die mich dann diese Woche
auch eingeholt hat. Aber das ist nichts, was etwas Ruhe und Ingwertee mit
Zitrone nicht hinkriegen würde.
Das Ganze
hatte nur zur Folge, dass außer Arbeit diese Woche wirklich gar nichts mit mir
los war und selbst da habe ich mich nur zwischen Büro, Garten und
Deutschstunden hin und her geschleppt.
An diesem
Wochenende wird es wohl auch ähnlich weitergehen und ich sage der Krankheit dem
Kampf an, indem ich mal nichts tue.
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