Weihnachtsferien
Pünktlich
zum Start der Schulferien in Deutschland ist auch das Büro von HUYSLINCI für
zwei Wochen in die Weihnachtspause gestartet.
Am Freitag,
unserem letzten Arbeitstag, fand noch ein Abschlussmeeting für das vergangene
Jahr statt, nach welchem ich zumindest mental schon mit meinem Urlaub
angefangen habe. Obwohl wir alle trotzdem noch bis um 5 ausharren mussten,
bevor endlich Schluss war für dieses Jahr.
In dieser
Zeit war aber, glaub ich, niemand mehr besonders produktiv. Zwischenzeitlich,
als der „Boss“ gerade nicht da war, wurde auch nochmal die Musikanlage getestet
und bei laut aufgedrehter Musik wurde noch eine kleine „Staff-Party“ gefeiert.
Nach der
Arbeit bin ich mit meiner Kollegin Dianah noch zur Victoria Mall gefahren. Dort
habe ich etwas Kleines für Finja und Rihanna zu Weihnachten besorgt und bin
nach unseren Einkäufen mit ihr noch Eis essen gegangen, womit wir einen schönen
Start hingelegt haben, die Weihnachtszeit zu genießen. Passenderweise war es
auch schön weihnachtlich geschmückt in dem Einkaufszentrum.
Samstag bin
ich dann sehr lang im Bett geblieben, weil ich mir mal wieder Magen-Darm
eingefangen habe und es mir nicht so gut ging. Letztendlich musste ich mich
aber doch aufraffen, da die Vuga-Weihnachtsfeier an diesem Tag stattfand.
Mir ging es
dann im Laufe des Tages auch schon wieder um einiges besser und so habe ich
mich mittags mit meinen Gasteltern auf den Weg zu dem Hotel gemacht, wo alles
stattfinden würde.
Obwohl wir
schon etwas zu spät waren, waren wir fast die Ersten und haben uns etwas mit
Trina unterhalten, bis nach und nach immer mehr Leute dazukamen und wir mit
einer Vorstellungsrunde angefangen haben. Nach einem kurzen Spiel, wo man in
möglichst kurzer Zeit einen Luftballon aufblasen sollte und welches wohl zur
Auflockerung dienen sollte, haben wir mit einer Austauschrunde angefangen, wo
wir über unsere Probleme und Herausforderungen reden sollten, um
Missverständnisse, usw. auf Arbeit und in der Gastfamilie besser zu lösen. Es
waren nämlich sowohl Gastfamilien, auch ehemalige, sowie Mitarbeiter der
Partnerorganisationen anwesend.
Währenddessen
kam dann auch Finja endlich an, die erst an diesem Tag aus Fort Portal kam und etwas im Stau in Kampala stecken geblieben ist. Da um Weihnachten rum
viele reisen und ihre Familie besuchen, ist in Kampala richtig viel los, da man
von dort aus am besten mit öffentlichen Verkehrsmitteln in die verschiedenen
Teile Ugandas kommt.
Nach einem
leckeren Mittagessen wurden dann alle mehr oder weniger zum Tanzen gezwungen
oder zumindest wir Freiwillige haben uns so gefühlt als wären wir gezwungen und
waren wohl alle ziemlich steif. Aber diese komische Situation war dann zum
Glück auch schnell wieder vorbei und Finja, Eva und ich hatten dann die Ehre
den Kuchen anzuschneiden und zu verteilen.
Nach einem
Gruppenfoto wurde die Austauschrunde noch beendet und die Feier neigte sich
langsam dem Ende zu.
Finja und
ich haben uns dann noch Eis gekauft (unser super gesundes Abendessen) und uns
zusammen an den Viktoriasee gesetzt. Um 9 waren wir dann mit Chapati als 2.
Gesundes Abendessen wieder zu Hause, da sie bei mir geschlafen hat.
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Hier haben wir mit unserem Eis den Sonnenuntergang am Viktoriasee genossen |
Sonntagfrüh
habe ich sie dann bis nach Kampala begleitet, wo wir noch zusammen gefrühstückt
haben, bevor Finja wieder nach Fort Portal zurückgefahren ist und ich die
Gelegenheit nutzen wollte, meine letzten Weihnachtsgeschenke zu besorgen.
Letztendlich
habe ich mich aber ziemlich beeilt, um so schnell wie möglich wieder nach Hause
zu kommen, da ich mich auf einmal wieder ziemlich schlecht gefühlt habe, was
wohl an der Hitze lag wie auch an meiner anscheinend doch nicht so ganz
überstandenen Krankheit.
Trotzdem war
ich froh alle Geschenke besorgt zu haben und festzustellen, dass ich mich
langsam auch in Kampala etwas besser auskenne.
Wieder
zurück habe ich mich gleich hingelegt und nochmal etwas geschlafen. Dieser Tag
war für mich gelaufen.
Mein Montag
war dann auch nicht viel besser. Da habe ich mich nur ausgeruht und fand
es schade, dass das Paket meiner Eltern für Weihnachten nicht angekommen ist.
Inzwischen bezweifle ich, dass es überhaupt noch ankommt… ziemlich schade.
Dafür habe
ich jetzt (also jetzt=06.01.2020) die Nachricht bekommen, dass die drei Briefe, die ich eine Woche
vor Weihnachten abgeschickt habe (leider zu spät, um noch pünktlich zu kommen),
inzwischen angekommen sind :)
Dienstag war
es dann soweit: Heilig Abend.
Da der 24.
Dezember hier in Uganda jedoch nicht gefeiert wird, habe ich an diesem Tag nur
etwas für mich gefeiert, was heißt, dass ich mit meiner Familie geskypt habe
und während einem schnulzigen Weihnachtsfilm meine Geschenke eingepackt habe,
sowie natürlich auf viele liebe Nachrichten geantwortet habe.
Am 1.
Weihnachtsfeiertag bin ich mit meiner Gastschwester Rebecca dann um 7 in den
Gottesdienst, da dieser englischsprachig war. Etwas früh, aber in Deutschland
wäre ich auch um 7 zum Mettenspiel in die Kirche, weshalb es sich eigenartig
vertraut angefühlt hat.
In der
Kirche, in die wir gegangen sind, war ich bis jetzt noch gar nicht und als ich
angekommen bin, war ich total überrascht, da bis jetzt noch keine Kirche, in
der ich bereits war, so viel Ähnlichkeit mit deutschen/europäischen Kirchen
aufwies wie diese. Es handelte sich auch um eine evangelische Kirche und selbst
der Ablauf war relativ ähnlich. Spätestens als dann „Silent Night“ also „Stille
Nacht“ gesungen wurde, musste ich mich dann aber doch zusammenreißen, da es
mich doch sehr an zu Hause erinnert hat, aber eben doch nicht dasselbe war und
ich gerade alle möglichen Weihnachtstraditionen und auch meine Familie über die
Feiertage besonders vermisst habe.
Als wir
wieder zu Hause waren, gab es dann quasi einen fliegenden Wechsel, da der Rest
meiner Gastfamilie zum nächsten Gottesdienst gegangen ist.
Da Rebecca
mir dann aber den Rest des Vormittags gezeigt hat wie man Chapatis zubereitet
und wir diese dann zusammen gemacht haben, war ich immer gut beschäftigt,
sodass nicht noch mal eine miese Stimmung bei mir aufkommen konnte.
Ein paar
Verwandte kamen dann auch noch zum Mittagessen zu Besuch, wobei sich vor allem
meine Gastmutter sehr angestrengt und viel vorbereitet hatte, um ein leckeres
und vielfältiges (und natürlich typisch ugandisches) Weihnachtsessen zu
zaubern.
Der Rest des
Tages verlief noch sehr entspannt, ich habe nochmal kurz telefoniert und viel
gelesen.
Der 2.
Weihnachtstag ist hier eher als „Boxing Day“ bekannt, da an diesem Tag die
Geschenke verteilt werden. Ich hatte natürlich keine Ahnung wie dieser Tag und
das Geschenkeverteilen dann genau abläuft und war ziemlich überrascht, als
meine Gasteltern im Laufe des Tages auch beide verschwunden sind, sodass
erstmal gar nichts besonderes stattfand. Im Laufe des Nachmittags habe ich dann
einfach mal meinen Gastbruder gefragt, wie dieser Tag denn eigentlich so
traditionell gefeiert wird und er meinte nur, dass sie sich eigentlich nie
gegenseitig etwas schenken, weshalb ich dann angenommen habe, dass ich wohl die Einzige bin, die etwas besorgt hat und da es langsam immer später wurde,
einfach schon die Geschenke an Romeo und Rebecca verteilt habe, die sich auch
beide sehr gefreut haben. (Meine anderen zwei Gastgeschwister waren während der
Feiertage nicht zu Hause)
Als abends
meine Gastmutter nach Hause kam hatte sie aber tatsächlich doch noch eine
Kleinigkeit für uns drei, worüber wir uns sehr gefreut haben und was ich sehr
wertgeschätzt habe.
Meine
nächsten drei Tage verliefen auch sehr entspannt, ich habe einfach etwas meine
freie Zeit genossen, ohne etwas Bestimmtes vorzuhaben.
Unter
anderem habe ich ein paar Dinge erledigt wie waschen, telefoniert und ich war
zweimal mit Rebecca joggen. Wir sind zwar lächerlich große Runden gelaufen, da
mein Gastvater meinte sich in unsere Planung einmischen zu müssen und eine
Strecke vorgeschlagen/bestimmt hat, die einfach nicht zu schaffen war. Aber
immerhin hatte ich letztendlich noch mehr Ausdauer als Rebecca, weshalb es gar
nicht so extrem anstrengend war und wir immer mal wieder längere Pausen
eingelegt haben, in denen wir gegangen sind. (Rebecca würde ich aber trotzdem
nicht als unsportlich einschätzen, würden wir uns im Kraftsport messen, würde
sie mich sicher vernichten)
Montag bin
ich dann nach Kampala gefahren, da Finja mit Theresa und Leonie dort bei zwei
anderen Freiwilligen aus ihrer Organisation war, ich nichts zu tun hatte und
Kampala ja auch nicht besonders weit weg ist.
Da Theresa
und die anderen beiden aus Kampala aber noch etwas zu erledigen hatten und mein
Besuch auch etwas spontan war, haben wir gar nichts Besonderes unternommen.
Bevor ich
wieder zurückmusste, dass ich nicht zu spät nach Entebbe komme, konnte ich
Finja und Leonie aber noch überreden mit mir Pizza essen zu gehen. Das Fuego,
was uns empfohlen wurde, hat mir persönlich total gut gefallen, auch hier
konnte man sich größtenteils draußen hinsetzen und es war super schön mit
vielen Bäumen und Pflanzen gehalten. Außerdem hatten wir Glück, da sie an diesem Tag noch
ein Angebot hatten und wir so unsere leckere Pizza sogar günstiger genießen
konnten und uns guten Gewissens auch noch ein Eis als Nachtisch leisten
konnten.
Zu Sylvester
bin ich dann wieder früh nach Kampala gefahren, da wir ausgemacht hatten, dass
wir zusammen feiern würden und uns außerdem noch zum Schwimmen verabredet
hatten. Inzwischen wird es nämlich langsam heiß, da die Regenzeit endet,
weshalb eine Abkühlung in einen nahegelegenen günstigen Pool nicht schaden
konnte.
Danach ging
es an die Partyvorbereitungen für den Abend. Während die anderen alles Nötige
eingekauft haben, sind Finja und ich zu Hause geblieben, um dort schon etwas
aufzuräumen und abzuwaschen.
Wir haben
uns dann noch mit weiteren Freiwilligen, die ich noch nicht kannte, getroffen,
sodass wir am Ende ca. 10 Personen waren. Wir haben dann zusammen gegessen,
getrunken, gequatscht und Spiele gespielt, was man halt zu Sylvester so macht.
Sogar Sekt wurde besorgt, sodass wir pünktlich um 12 angestoßen haben. Wir sind
übrigens zwei Stunden früher ins Jahr 2020 gestartet als ihr in Deutschland.
Draußen
konnten wir sogar ein bisschen Feuerwerk beobachten. Damit war der Abend doch
dann nicht zu Ende, denn wir haben noch ein paar Stunden weiter gefeiert, bis
wir dann alle doch ins Bett bzw. auf eine provisorische Matratze gefallen sind.
Am nächsten
Morgen wurde dann ausgeschlafen, obwohl ich schon ziemlich zeitig nicht mehr
schlafen konnte und nur ein paar Stunden unterbrochenen Schlaf abbekommen habe.
Nach einem
Frühstück habe ich dann noch beim Aufräumen mitgeholfen und wir sind
nachmittags noch zu KFC gefahren, um auch das neue Jahr gleich mit wirklich
gesunden Essen zu beginnen. Es war aber schon lecker mal wieder einen Burger zu
essen.
Danach bin
ich wieder nach Hause gefahren und wäre dort am liebsten sofort in mein Bett
gefallen.
Daraus wurde
aber nichts, da ich angekommen erstmal von Rebecca begrüßt wurde, die allein
daheim war und wieder Zahnschmerzen hatte, weshalb ich sie zum Arzt begleitet
habe, dass sie nicht allein gehen musste.
Als wir
zurückkamen, sind wir dann auf meine Gastmutter und Romeo getroffen, die uns
gleich mitgenommen haben, zu einer Feier bei dem Bruder meines Gastvaters.
Anscheinend wird hier das neue Jahr nämlich erst am 1. Januar so richtig
gefeiert, denn der 31. Dezember wird traditionell in der Kirche verbracht und
es wird quasi ins neue Jahr gebetet, was wie ich finde auch eine echt schöne Tradition ist. (Ich wollte diesmal aber doch lieber etwas machen, was für mich etwas mehr zu meiner bisherigen Sylvestertradition passt, da ich mir nicht sicher war, ob ich mich so wohl gefühlt hätte mit meiner Gastfamilie in der Kirche, da es auch wieder schwierig mit der Sprache gewesen wäre und ich mich diesen Abend nicht fremd und unwohl fühlen wollte. Da bin ich dieses Mal lieber auf Nummer sicher gegangen und wir hatten auch einen sehr schönen Abend in Kampala)
Letztendlich war mit aber nicht bewusst, dass es trotzdem noch eine Neujahrsfeier ähnlich auch den Familienfeiern zu Sylvester, geben würde.
Noch weniger
war mir bewusst wie lang diese Familienfeier noch gehen würde, da ich angenommen
habe, dass sie schon ab Mittag zusammen gefeiert haben und wir nur noch das
Abendessen zusammen dort verbringen würden.
Angekommen
wurde mir aber erstmal ein Bier in die Hand gedrückt und als ich fertig war
noch eins, dabei dachte ich die ganze Zeit, nur daran, wie müde ich eigentlich
war und hätte am liebsten geschlafen. Kurz nach Mitternacht ging es dann
endlich nach Hause und ich bin einfach nur ins Bett und habe lange, lange
geschlafen. Wie gesagt hatte ich die Nacht davor ja kaum geschlafen.
Aber
zumindest meine Gastfamilie hatte einen super Abend, was auch Romeo und Rebecca
immer wieder gesagt haben, was mich für sie sehr gefreut hat.
Meine
letzten freien Tage bevor es den kommenden Montag wieder mit Arbeiten losging,
habe ich dann wieder sehr ruhig angehen lassen. Ich habe meinen Schlaf
nachgeholt und weiter meine Freizeit genossen. Außerdem bin ich noch zweimal
mit Rebecca zum Arzt, da es ihr immer noch nicht besonders besser ging und sie
mich darum gebeten hat, sie zu begleiten, wobei ich zwar keine wirkliche Hilfe
war, es aber trotzdem irgendwie ein schönes Gefühl ist, dass sie mich gern
dabeihat.
Ein weiteres
Weihnachtsgeschenk habe ich auch noch verteilt, da Joel wieder da ist.
Und so gingen meine kleinen Weihnachtsferien dann auch wieder zu Ende und die Arbeit startet wieder.
Und so gingen meine kleinen Weihnachtsferien dann auch wieder zu Ende und die Arbeit startet wieder.
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